Landesarbeitsgemeinschaft
Kunst und Medien NRW e.V.

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Treffpunkt Bauwagen

Viersen-Süchteln
29. Oktober 2018

Vorsicht Baustelle! Zusammen mit dem engagierten Team des Treffpunkt Höhenstraße haben Kinder und Jugendliche aus aller Welt einen alten Bauwagen von Innen und Außen flott gemacht. Mitten im Wohnviertel aufgestellt, ist der neue Treffpunkt nicht nur schön anzuschauen, sondern soll in Zukunft als Aktionsraum für alle dienen.

Treffpunkt Bauwagen - Werkhaftes Gestalten

Werkhaftes Gestalten

Das Projekt

Das Projekt versteht sich als Beitrag zu gelebter Integration. Die angesprochene Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Nationalitäten, mit und ohne Fluchterfahrungen, mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Insgesamt 17 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren aus Deutschland, der Türkei, Syrien und Afganistan waren beteiligt.

Planungsphase (4 Projekttage)
Beim ersten Treffen wurden die Teilnehmer*innen genau informiert, was im Projekt entstehen soll. Schnell gab es viele Vorschläge und Ideen, aber auch Fragen zu Details und Möglichkeiten der Umsetzung. Alle Vorschläge, Wünsche und Ideen wurden aufgelistet, schriftlich festgehalten oder gezeichnet. Die Teilnehmer*innen haben mit verschiedenen Techniken (Kreide, Acryl, Buntstifte, Tusche, Aquarell) ihre Entwürfe zu Papier gebracht und und als Modelle gebaut und gestaltet. Als Abschluss der kreativen Planungsphase haben sich die Teilnehmer*innen auf ein gemeinsames Thema verständigt: Weltall.

Umsetzung (8 Projekttage)
Der Start der Projekttage wurde von allen sehnsüchtig erwartet. Alle waren sehr engagiert dabei. Einige Jugendliche wollten ausschließlich bei den Holz- und Schreinerarbeiten für den Innenausbau mitmachen, andere bei der kreativen Außengestaltung der Bauwagenfassade. Manche wechselten auch zwischendurch. Es gab für jede*/n eine dem Alter, den Interessen und Fähigkeiten entsprechende Aufgabe. Für viele Kinder und Jugendliche war dies der erste Kontakt mit Werkzeugen, Schleifmaschine und Säge und Holzbearbeitung. Andere hatten noch nie einen Pinsel oder eine Farbsprühdose in der Hand.
Innerhalb der Bauphasen mussten Ideen und Entwürfe auch des Öfteren an die vorhandenen Gegebenheiten angepasst und neu ausrichtet werden. Zeichnungen und Motive, Gestaltungsideen, die den Jugendlichen doch nicht so gut gefielen, wurden gemeinsam besprochen und überarbeitet, bzw. verworfen oder neu gemacht. So fand ein fortwährender Prozess der Abstimmung, des einander Zuhörens, auch der Diskussion untereinander statt, der gruppendynamisch sehr wichtig war und überwiegend konstruktiv verlief.
Am letzten Projekttag, dem 09.08,. fand im Anschluss an die Fertigstellung des Innenausbaus und der Außengestaltung eine kleine Einweihungsfeier statt. Zum "Richtfest" kamen neben Eltern und Geschwistern der Teilnehmer*innen auch Bewohner*innen der Wohnanlage, sowie Eltern und Kinder aus dem nahegelegenen Kindergarten.

Fazit
Der Standort des Bauwagens in der Grünanlage, die auch Durchgang zur kleinen Wohnanlage Höhenblick und zum nahgelegenen Kindergarten ist, hat sich als ideal herausgestellt. Während der Projekttage erregte das Bauen, Gestalten und Malen, bzw. Sprayen auf der Grünanlage reges Interesse und es kamen spontan Kinder und Jugendliche aus der Wohnanlage dazu und beteiligten sich. Viele Anwohner*innen konnten sich im Vorbeigehen informieren, sind mit den beteiligten Kindern und Jugendlichen ins Gespräch gekommen und wurden zur Einweihung eingeladen. Die Reaktionen der Menschen waren überwiegend positiv. Vor allem der Gedanke der Nachhaltigkeit des Projektes, durch anschließende Nutzung des Bauwagens für verschiedene Aktivitäten für Jung & Alt fand Anklang.
Von der Projektidee, über die Planung  das Abklären wichtiger Fragen zu Baugenehmigung, Versicherungsschutz (Haftpflicht-, Einbruch-, Brandschutz), das Einbeziehen und Ausräumen aller Vorbehalte und Stolpersteine, die Bauwagensuche und dessen Kauf bis hin zur konkreten Realisierung des Projektes war es ein sehr arbeits- und zeitintensiver Prozess.
Das Ergebnis ist ein wunderschöner Bauwagen, der jetzt als Außenbasis des Treffpunktes genutzt wird.

Projektleitung, Kooperation & Förderung
Künstlerische Leitung: Beate Krempe
Werkstattleitung: Klaus Salewski
Pädagogische Leitung: Manuela Nazemi-Bogda
Projektzeitraum: 23.05. bis 09.08.2018
Teilnehmerstruktur: 18 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Treffpunkt Höhenstraße des Caritasverbands für die Region Kempen-Viersen e.V. statt und wurde von der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft f.d. Kreis Viersen AG unterstützt.
Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein Westfalen.

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