Landesarbeitsgemeinschaft
Kunst und Medien NRW e.V.

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Steinreich

Marl
15. Januar 2018

Steine können mehr, als nur dumm rum. liegen. Zwischen den Jahren haben 36 Kids im Forsthaus Haidberg haben mit gefundenen Steinen, Glasmosaiksteinen und Speckstein experimentiert.

Steinreich - kreatives Gestalten mit Naturmaterialien

kreatives Gestalten mit Naturmaterialien

Projektablauf
Obwohl Steine Bestandteil der direkten Lebenswirklichkeit der Teilnehmenden sind und nahezu überall auftauchen, so sind sie den meisten als Gegenstände kreativer Prozesse doch fremd. Also gestalteten wir einen spielerischen und sinnlichen Einstieg in unser Thema. Über Wurf-, Hüpf- und Laufspiele mit Steinen, über Stapelversuche und Tastspiele schafften wir eine Verbindung zu unserem zukünftigen Gegenüber, den Steinen.
Im Anschluss an diesen spielerischen Part stellten wir unser Programm vor, planten unsere Steinfiguren als letzte Aktion und gestalteten die dazu benötigten Steine farbig. So konnten sie in Ruhe trocknen.
In runden Plastiktellern rührten wir eine Unterlage aus Vogelsand und Tapetenkleister an, die eine lange Trocknungszeit aufweist. So hatten die Kinder und Jugendlichen anschließend ausreichend Zeit, aus naturfarbenen kleinen Steinen ein Mosaik zu legen. Hierbei galt es, Farbigkeit durch Abstufungen der Naturfarben von Weiß bis Dunkel zu ersetzen und Muster durch diese Abstufungen zu entwickeln. Die Aufgabe wurde von allen Teilnehmenden fantasievoll und ausdauernd gelöst. Sie entwickelten anhand ihrer Steine ein gutes Gespür für die unterschiedlichen Formen und Farben in der Natur und gestalteten sowohl Bilder als auch Muster in ihren Tellern.
So fiel der Übergang zur  nächsten Aktion, dem Gestalten von Bilderrahmenmosaiken nicht schwer. Kleine Glasmosaiksteine in verschwenderischer Fülle an Farben und Formen wurden auf Bilderrahmen aus festem Karton aufgebracht. Anders als bei den Mosaiktellern fiel es den Teilnehmenden hier anfangs schwerer, das Prinzip des Mosaiks, nämlich die vollständige Ausfüllung mit Steinen, umzusetzen. Nach und nach wurden sie jedoch immer vertrauter mit dem Prinzip Mosaik.
Eine völlig freie Arbeit bildete der anschließende Umgang mit Speckstein. Hier war unsere einzige Vorgabe, echte Handschmeichler zu erschaffen. Ansonsten waren die Künstler völlig frei. Sowohl die Auswahl ihres Steines nach Größe oder Farbe als auch der Grad der Bearbeitung blieb freigestellt. So entstanden Werke von vollständig abstrakt bis zu tierähnlichen Figuren. Lediglich ihre Funktion als Handschmeichler wurde immer wieder überprüft. Mit geschlossenen Augen und großer Konzentration suchten die Kinder und Jugendlichen nach scharfen Kanten oder Rauen Unebenheiten und waren sehr kritisch mit ihren Kunstwerken.
Unsere letzte Aktion war die Entwicklung stehender Steinfiguren auf Holzplatten oder Baumscheiben. Dazu nutzten wir die inzwischen gut abgetrockneten bemalten Steine vom ersten Tag. Die Platzierung der Werke auf Baumscheiben war deutlich beliebter als die Nutzung von Holzplatten. Wir mussten schnell noch etliche Baumscheiben aus unserem Brennholzvorrat nachschneiden. Die Meinung der meisten Teilnehmenden war, die natürlichen Baumscheiben passten einfach besser zum natürlichen Werkstoff Stein. Mit Heißklebepistolen, vielen, vielen Steinen und Feuereifer entstanden Fantasiegebilde, die auf ihrem hölzernen Untergrund standen.
Von Schlangen über Schildkröten, Käfer und sogar kleine Monster war alles vertreten, was sich aus Steinen gestalten ließ. Der Umgang mit den Heißklebepistolen war anfängliche schwierig, wurde von den Teilnehmenden aber schnell verstanden. Es genügte der Hinweis, damit nicht so sehr zu kleben als vielmehr eine Einbettung der Steine zu schaffen. Also. viel hilft viel. Ein Prinzip, das gerade Kindern naheliegt.
Als fester Partner der LAG KM und ausgewiesene Umweltbildungsstätte hat sich das Forsthaus Haidberg spezialisiert auf kulturelle Angebote, die ökologisches Bewusstsein und den Umgang mit natürlichen Ressourcen erfahrbar machen. Dabei reicht die Programmpalette von Übungen zur Sinneswahrnehmung über die Erkundung verschiedener Naturräume bis hin zur Vermittlung alter Kulturtechniken, wie Papierschöpfen, Lehmbau, Gemüseanbau und Konservierung von Lebensmitteln.

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