Sis+Bros
'Globalität' im Fokus der Jugend
Zunächst gab es eine Auftaktveranstaltung im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum. Sie diente der Projektvorstellung, dem gegenseitigen Kennenlernen und ersten fotografischen Gehversuchen. Wir (Jörg Meier und Jens Sundheim) hatten in der Aula ein Fotostudio aufgebaut, so dass sich die Teilnehmer*innen dort gegenseitig fotografieren konnten, mit professionellem Studiolicht und Kameras.
Weiter ging es mit 4 wöchentlichen Terminen. Zunächst gab es kleine Aufgaben (fotografiere einen Fremden, fotografiere ein Haustier u.ä.), die dazu dienten, zu kreativen Bildfindungen zu kommen, aber auch, über den eigenen Schatten zu springen und Menschen auf der Straße anzusprechen, um sie fotografieren zu können.
An zwei Terminen fanden Fotoexkursionen statt, einmal zum Phoenixsee in Hörde, einmal ins Dortmunder Hafengebiet. Ziel war die fotografische Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenswelt in Dortmund. Es entstanden Stadtlandschaften, auch hier wurden Menschen angesprochen, um sie für das Projekt zu portraitieren. Und natürlich nahmen sich die Teilnehmer*innen auch immer wieder gegenseitig ins Bild, erstellten viele Portraits, mal spielerischer, mal ernster, mal inszenierter, mal authentischer.
Zwischen den Exkursionen gab es einen weiteren Termin im von uns errichteten Fotostudio im Heinrich-Schmitz-Bildungszentrum (HSB).
Mitte April fand dann der Kurator*innentreff in den Räumen des Projektpartners UZWEI im Dortmunder U statt. Dazu kamen eine große Menge kleinformatiger, im Laufe des Projekts entstandener Bilder auf den Tisch, die dann von den Anwesenden (rund 15 Personen) für die geplante Ausstellung kuratiert wurden: Bilder wurden ausgewählt und zusammengestellt.
Ein wesentlicher Teil des Projektes bestand in der Idee, dass nicht nur die Teilnehmer*innen hier vor Ort sich mit ihrer aktuellen Lebenswelt und den Menschen darin fotografisch auseinandersetzen, sondern sie auch ihnen nahestehende Personen in den jeweiligen Herkunftsländern kontaktieren, damit diese ihrerseits für das Projekt die Lebenswelt vor Ort erkunden.
Auch eine Auswahl der so entstandenen Bilder wurden im Rahmen des Kurator*innentreffs den anderen präsentiert, um damit die Ausstellung zu bereichern.
Die Ausstellung selbst fand in einem leerstehenden Friseurgeschäft in der Hansastraße in Dortmund statt. Sie war Teil des im zweijährigen Rhythmus stattfindenden f2 Fotofestivals. Geöffnet war die Ausstellung an vier Tagen. Zusätzlich zur Ausstellung erfolgte die Projektpräsentation, zu der einige der Teilnehmer*innen über das Projekt und ihre Erfahrungen berichteten.
Begleitend zur Ausstellung erschien ein kleinformatiger gedruckter Katalog, der das Projekt und eine Auswahl Bilder präsentiert, und der an interessierte BesucherInnen (und natürlich auch die Teilnehmer*innen) verteilt wurde.
Das Angebot motivierte Jugendliche und junge Erwachsene, sich mit der gemeinsamen Lebenswelt sowohl in der neuen wie alten Heimat auseinanderzusetzen. Sie lernten viel über Fotografie und Portraits und den respektvollen Umgang
miteinander, der für gute Bilder nötig ist. Einige überwanden Schwellenängste und sprachen Fremde an, um sie zu fotografieren. Und nebenbei lernten sie auch einige Dortmunder Kulturinstitionen kennen.
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referent*innen: Jens Sundheim, Jörg Meier, Stephanie Assmann
Teilnehmendenstruktur: 20 Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren
Projektzeitraum: Februar - Juni 2023
Ort: Dortmund
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Depot e.V., dem Kulturbüro der Stadt Dortmund, der uzwei im Dortmunder U, dem Projekt angekommen und dem Heinrich Schmitz Bildungszentrum statt.
Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein Westfalen und unterstützt von der Sparkasse Dortmund.