Recht und Würde
Plakatkampagne zu den Menschenrechten
Dokumentationsfilm von Frank Mählen
Plakatkampagne im öffentlichen Raum
Beteiligte Gruppen:
Kindertageseinrichtung AWO DSW21
Die AWO Kita DSW21 befindet sich gut erreichbar im Stadtteil Innenstadt Ost direkt gegenüber vom Großmarkt. Eine kindzentrierte Bildung, Betreuung und Erziehung ist für uns eine Herzensangelegenheit. Unsere Kita bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten um sich frei und kreativ mit der Welt auseinanderzusetzen.
Bei uns geschieht dies durch die ganzheitliche Verzahnung der drei Schwerpunkte Kunst, Kultur und Bewegung.
Als betriebsnahe Einrichtung der DSW21 stehen 20 von insgesamt 70 Plätzen den Mitarbeiterkindern der DSW21/DEW21 zur Verfügung. Mit der Zertifizierung Kultur Kita des Kulturbüro Dortmunds tragen wir diesen Zielen Rechnung.
FABIDO - Städtische Tageseinrichtung für Kinder Lünener Straße
Das FABIDO Familienzentrum Lünener Straße liegt im Dortmund Norden. Aktuell betreuen wir 152 Kinder von 0-6 Jahren aus 32 Nationen. Multikulturalität ist für uns ein Selbstverständnis! Als Familienzentrum öffnen wir uns dem Sozialraum und verankern, mit unseren Netzwerk– und Kooperationspartnern, passgenaue Angebote im Stadtteil. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit sind die soziale und kulturelle Teilhabe, die vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung, Interkulturalität und Partizipation. Mit den Zertifizierungen Kultur Kita des Kulturbüro Dortmunds und Faire Kita des Netzwerks Faire Metropole Ruhr e.V. erweitern wir unser Profil.
Lieberfeld Grundschule
Die Lieberfeld Grundschule ist eine dreizügige Grundschule im Stadtteil Wellinghofen. Wir haben in unserem Schulprofil die demokratische Mitwirkung verankert. Als 1 von 16 Schulen im gesamten Bundesgebiet sind wir zertifizierte Kinderrechteschule des Kinderhilfswerk Deutschland. Wir beteiligen unsere Kinder ab dem 1.Schuljahr an Schulentwicklungsvorhaben und Gestaltung des Schullebens. So tagt in jeder Klasse der Klassenrat, es gibt ein regelmäßige tagendes Schülerparlament, Kindersprechstunden und verschiedene Projekte, die die Kinder zur Mitverantwortung befähigen.
Emscherschule
Die Emscheschule ist eine Ganztagshauptschule mit ca. 300 SchülerInnen. Hier kann man neben dem "normalen" Hauptschulabschluss auch den mittleren Bildungsabschluss sowie die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erwerben. Kinder mit Förderbedarf werden im Rahmen des sog. Gemeinsamen Lernens beschult, zudem gibt es eine Sprachfördergruppe und eine BuS-Klasse. An der Emscherschule kann jedes Kind, den für ihn bestmöglichen Schulabschluss erreichen - daneben legen wir großen Wert auf "Menschenbildung" und Wertevermittlung. Dies läuft zu einem großen Teil auch über Beziehungsarbeit. Bei uns ist jede(r) erwünscht, denn jedes Kind hat (s)ein Talent. Wir verstehen uns als Sprungbrettschule und als Chancenfabrik - Ausbildungsreife und Ausbildungsfähigkeit sind dabei noch weitere angestrebte Ziele.
Gesamtschule Scharnhorst
Unsere Schule besteht seit 1969, umfasst die Klassen 5 – 13 und hat über 1100 Schülerinnen und Schüler. Wir sind eine Schule des gemeinsamen Lernens, sodass im Unterschied zu anderen Schulformen die Entscheidung über den Schulabschluss länger offen bleibt. Wir sind eine Ganztagsschule: Es gibt Zusatzangebote in den einzelnen Fächern, individuelle Hilfen und organisierte und begleitete Freizeitangebote. Die Gesamtschule Scharnhorst legt hohen Wert auf das menschliche Miteinander und Werte wie Respekt, Toleranz, Fairness & Nachhaltigkeit. Deshalb sind wir UNESCO-Projektschule sowie Teil der Netzwerke Schule ohne Rassismus und Humanitäre Schule.
Sunrise LSBT* Jugendtreff und Beratung des SLADO e.V.
Das Sunrise ist die Jugendbildungs- und Beratungseinrichtung des SLADO e.V. Im Sunrise können sich junge Lesben, Schwule, bi-, pan- und asexuelle, queere, trans*, inter* und nonbinary Menschen bis 23 Jahre kennen lernen. Wir bieten eine individuelle Beratung zum Coming Out und allem, was damit einhergeht, an. In unserem Jugendtreff bieten wir zahlreiche Freizeitaktivitäten und Projekte für unsere Zielgruppe an.
Adams Corner Projekt angekommen e.V. & Paul Ehrlich BK
Junge Zugewanderte und minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge brauchen mehr als ein Bildungsangebot. Sie brauchen Unterstützung, um das Angebot auch tatsächlich nutzen zu können: einen geschützten Raum, in dem sie Sicherheit erfahren und familienähnliche, konstante Strukturen erleben dürfen. Adam’s Corner bietet den Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren neben dem schulergänzenden Unterricht auch die Möglichkeit der Freizeitgestaltung: Billardtisch und Kicker gehören ebenso dazu wie ein Raum mit Computern sowie Rückzugsmöglichkeiten, um ungestört zu lernen. Am Projekt haben Schüler*innen und Schüler der internationalen Förderklassen des Paul Ehrlich Berufskollegs teilgenommen.
Dobeq GmbH Jugendberufshilfe
Die Dortmunder Bildungs-, Entwicklungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH (dobeq) fördert die berufliche und soziale Eingliederung von Menschen in Dortmund, die von Arbeitslosigkeit und gesellschaftlicher Ausgrenzung bedroht sind, und setzt sich für Bildungsqualität und Chancengleichheit an Dortmunder Schulen ein. Unser besonderes Anliegen ist es, Jugendliche, junge Erwachsene und Personen, die sich weiterbilden wollen, stärkenorientiert und individuell zu fördern und damit berufliche Perspektiven zu schaffen. Die dobeq ist zertifiziert nach ISO 9001:2015, AZAV und AWO-Qualitätskriterien und beschäftigt derzeit insgesamt ca. 310 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Eugen-Krautscheid-Haus der AWO Dortmund
Das Eugen-Krautscheid-Haus der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund ist ein Begegnungs- und Dienstleistungszentrum für Menschen ab 50 Jahren.
Ein differenziertes Angebot an Gesundheits-, Kultur- und Bildungsangeboten fördert die Selbstständigkeit, Initiative, Mobilität, körperliche und geistige Fitness sowie Begegnung und Austausch der Angebotsnutzer*innen. Der am Projekt teilnehmende ‚Handarbeitstreff‘ bestehend aus ca. 15 Frauen, besteht seit fast zehn Jahren.
Treffpunkt Stollenpark des Planerladen e.V.
Der Treffpunkt STOLLENPARK ist ein Jugendzentrum des Planerladen e.V. in der Dortmunder Nordstadt, der durch eine zielorientierte und vielschichtige Programmstruktur ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren ist. In den Öffnungszeiten finden gezielte Projektaktivitäten, Gruppenangebote und Workshops statt. Im Offenen Treff gibt es jeden Tag viele Möglichkeiten: gemütlich zusammen sitzen und essen, Musik hören, im Internet recherchieren, das Tonstudio benutzen, Billard, Brettspiele und Kicker spielen sowie Freunde treffen.
Background
Die Projektidee
Zusammen mit Kita-Gruppen, Schulklassen, Wohngruppen, Integrationszentren, Vereinen aber auch Seniorentreffs wollen wir den Inhalt der Erklärung der Menschenrechte genauer unter die Lupe nehmen und die einzelnen Artikel fotografisch in aussagekräftigen Motiven umsetzen. Werden alle verstanden, und wenn ja, wie genau? Wie unterscheiden sich die Paragrafen voneinander? Gibt es persönliche Erfahrungen von Diskriminierung? Wir sammeln Inhalte, Erfahrungen, Geschichten. Wir bieten einen Ort des Austausches, der Annäherung und der Verständigung.
Im Rahmen von viertägigen Workshops werden der Inhalt der Erklärung bearbeitet und die einzelnen Artikel fotografisch in aussagekräftigen Motiven umgesetzt.
Im Anschluss an die Workshops findet ein Kampagnen-Tag statt mit Vertreter*innen aus den Gruppen, an welchem die finalen Motive für die Plakat-Kampagne ausgewählt und zusammen mit einem Grafikdesigner gestaltet werden. Diese Motive sollen für die großformatigen Plakate genutzt werden. Zusätzlich findet ab Dezembr 2019 eine Ausstellung auf der UZWEI – kulturelle Bildung im Dortmunder U statt, welche neben den Plakaten auch Portraits der beteiligten Gruppen und Institutionen, Interviews mit Einzelpersonen und Hintergrundinfos zum Projekt bieten. Die Ausstellung lädt die Besucher*innen dazu ein sich aktiv und kreativ mit den Menschenrechten auseinanderzusetzen.
Für wen?
Wir möchten mit ca. 10 Gruppen von 12 bis 20 Personen aus den Bereichen Seniorenarbeit, Jugendhilfe, LSTBI, AWO, Integrationszentren, Jugendgerichtshilfe etc. arbeiten. Die Altersspanne beträgt ca. fünf bis 85 Jahre. Gruppen können sich bei der LAG KM anmelden.
Warum?
Die abstrakt und allgemein gehaltenen Formulierungen in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte erschweren oftmals den unmittelbaren und persönlichen Bezug zu den Menschenrechten. Durch die emotionale und einfache Bildsprache des Plakats soll das Projekt Teilnehmende ebenso wie den Betrachter zur Reflexion anregen. Die Menschenrechte geben uns eine moralische und ethische Orientierung. Freiheit und Humanität sind universell geltende Werte unabhängig von Religion, Status und Ethnie. Ihre Wirkung entfaltet die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte aber erst, wenn sie auch verstanden und umgesetzt wird.
Unser Ziel ist eine Plakatkampagne, die großformatig im öffentlichen Raum zu sehen sein wird. Mit prägnanten Fotos und einer auffallenden Farbwahl möchten wir Aufmerksamkeit schaffen. Im Vorbeigehen werden Betrachter*innen die markanten Plakate wahrnehmen. Sie werden aufgefordert sich mit den Inhalten zu beschäftigen und bekommen einen Denkanstoß die eigenen Einstellungen zu überprüfen.
Was bringt’s?
Mit unserem Projekt möchten wir:
- Menschen Mut machen, selbst Verantwortung für sich zu übernehmen und für die Menschenrechte einzustehen (insb. Minderheiten)
- Teamarbeit in der Gruppe dadurch stärken, dass alle Personen zum Gelingen des Projektes mit ihren individuellen Fertigkeiten beitragen
- Andere Menschen und deren Lebenswirklichkeit kennenlernen
- Das Thema „Menschenrechte“ in der Großstadt gemeinsam reflektieren (z.B. beim Kampagnentag) und ihre gesellschaftliche Anerkennung und Umsetzung hinterfragen
- praktische Fertigkeiten im Bereich Fotografie/Grafik vermitteln
- Selbstbewusstsein der Teilnehmenden durch den Erfolg der Kampagne steigern ("Ich bin stolz, weil ich daran mitgewirkt habe/ einen Beitrag zu etwas Größerem geleistet habe/ ich etwas völlig Neues ausprobiert habe") –öffentliche Präsentation – dadurch Anerkennung und Wahrgenommen-Werden in der Mehrheitsgesellschaft
Das Publikum wird durch die Kampagne zum Nachdenken und eigenverantwortlicher Recherche über die Menschenrechte und ihre Umsetzung angeregt. Durch die Ausstellung erhalten die Besucher*innen Einblick in die Lebenswelten von Menschen, mit denen sie in ihrem normalen Alltag nicht in Kontakt kommen. Dabei werden Klischees, Vorurteile und vorgefertigte Meinungen über den Anderen infrage gestellt und reflektiert. Dieser Effekt ist besonders stark, weil die Themen nicht von oben herab und mit „aktivistischen“ Zeigefinger vermittelt werden, sondern von ganz „normalen“ Mitmenschen aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen.
Durch die professionelle Aufmachung der Plakatkampagne werden so auch Menschen erreicht, die nicht persönlich oder beruflich mit den involvierten Gruppen zu tun haben. Dadurch leistet „Recht und Würde“ einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Projektleitung: Iris Wolf und Jörg Meier - Selfiegrafen
Projektzeitraum: September 2018 bis Dezember 2019., Ausstellung im Dortmunder U ab Dezember
Ein Projekt der LKJ NRW e.V. & der LAG Kunst und Medien NRW e.V. in Kooperation mit der UZWEI - kulturelle Bildung im Dortmunder U und mit Unterstützung der Amnesty International Ortsgruppe Dortmund.
Ermöglicht wird das Projekt durch das Kulturbüro Dortmund, den Fonds Soziokultur und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein Westfalen.