Landesarbeitsgemeinschaft
Kunst und Medien NRW e.V.

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Meine Sache

Würselen

Wie wird ein Handy zum kreativen Werkzeug? In diesem Sommerprojekt für Mädchen entstanden mal lustige, mal ernste, Fotostorys, die nicht nur Fantasie und künstlerisches Talent, sondern auch wichtige Lebensthemen in den Fokus rückten.

Meine Sache - Von Träumen, Märchen und Realitäten

Von Träumen, Märchen und Realitäten

Kreative Geschichten aus der Hosentasche: Ein Sommerprojekt für Mädchen
Ein Smartphone ist weit mehr als ein Gerät zum Chatten oder Scrollen durch soziale Medien – es kann auch ein Werkzeug für kreative Selbstentfaltung sein. Das bewies das Projekt „Meine Sache“, das Mädchen einen Raum bot, um mit ihren Smartphones künstlerische Fotostorys zu gestalten. Über fünf Tage hinweg entstanden Geschichten, die ebenso vielfältig waren wie die Teilnehmerinnen selbst.

Im Fokus standen Themen, die Mädchen bewegen: Streit, Gewalt, Zwangsheirat oder seltsame Träume. Manche dieser Geschichten wurden in Märchenform erzählt, wobei die Mädchen selbst stets die Heldinnen ihrer Erzählungen waren. Sie schminkten sich, verkleideten sich, spielten Szenen nach und hielten diese in Fotografien fest. Mithilfe von Apps wie Comica, Comic Strip und Canva wurden die Bilder in fantasievolle Comics verwandelt und mit Texten ergänzt.

Ein Raum für Vielfalt und Kreativität
Das Projekt bot einen niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur für Mädchen mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen. Trotz der Unterschiede fanden die Teilnehmerinnen schnell zueinander und unterstützten sich gegenseitig, sei es bei sprachlichen Hürden – zwei Mädchen sprachen kaum Deutsch – oder bei der Nutzung der Apps.
Die Themenwahl spiegelt die Lebenswirklichkeit der Mädchen wider, mal humorvoll, mal nachdenklich. Doch unabhängig vom Inhalt stand immer eines im Mittelpunkt: Jede Teilnehmerin sollte in ihren Geschichten eine starke und selbstbewusste Rolle einnehmen. Einige Mädchen hatten bereits Erfahrungen mit ähnlichen kreativen Projekten gesammelt, für die meisten jedoch war es eine Premiere, das Smartphone als künstlerisches Werkzeug einzusetzen.

Fünf Tage voller Geschichten und Gemeinschaft
Der Ablauf des Projekts war klar strukturiert, ließ jedoch viel Raum für kreative Freiheit.

Tag 1: Ein erstes Kennenlernen, Ideenfindung und das Erkunden der Apps.

Tag 2: Erste Ideen wurden konkretisiert und der Gruppe vorgestellt, Storyboards entwickelt und Kulissen sowie Verkleidungen geplant.

Tag 3: Intensives Arbeiten an längeren Geschichten – mit Unterstützung Fleur Vogel, Verkleidungen ausprobieren

Tag 4: Vertiefung der Arbeiten und der Einsatz weiterer Funktionen der Apps

Tag 5: Fertigstellung der Fotostorys und eine kleine Präsentation, bei der die Teilnehmerinnen ihre Werke vorstellten.

Zwischen den kreativen Phasen wurde viel geredet, gespielt und gemeinsam gekocht. Dieser Mix aus künstlerischer Arbeit und persönlichem Austausch förderte nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch die gegenseitige Unterstützung und den Ideenreichtum.

Fazit: Kunst für alle zugänglich machen
Das Projekt beweist, wie niedrigschwellige Ansätze Kunst und Kultur für junge Menschen zugänglich machen können. Mit alltäglichen Geräten wie einem Smartphone und leicht zu bedienenden Apps wurden die Teilnehmerinnen dazu ermutigt, sich selbstbewusst mit ihrer Lebensrealität auseinanderzusetzen und diese kreativ zu gestalten.
Gleichzeitig bot das Projekt einen geschützten Raum, der nicht nur zum Experimentieren einlud, sondern auch die Gemeinschaft stärkte. Die Verbindung von Technik, Kunst und persönlichem Ausdruck ist ein Modell, das Mut macht – und zeigt, wie Kulturvermittlung auf moderne Weise gelingen kann.

Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referentin: Sabine Blazy
Teilnehmendenstruktur: 9 Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren
Projektzeitraum: 05.-09.08.2024
Ort: Würselen
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Türöffner e. V. statt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das  Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

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