Mein Fotobuch
Fotografie & Papierschöpfen
Projektverlauf
In dem Projekt erhielten die Teilnehmer*innen Gelegenheit ihr eigenes, analoges und sehr persönliches Fotoalbum zu erstellen. Das Projekt bestand aus 2 Teilen: 1. Papier schöpfen und 2. Erstellung von Fotografien. Die Papierherstellung aus altem Zeitungspapier bereitete den Kindern viel Freude. Erst einmal wurden die alten Zeitungen in kleine Stücke zerrissen, mit Wasser aufgefüllt und anschließend in einer Küchenmaschine zur Pulpe verarbeitet. Um das Papier farbig zu gestalten mischten wir buntes Papier unter die Pulpe. Die Pulpe wurde in große Bottiche geschüttet und mit Wasser aufgefüllt. Anschließend nahmen wir das Sieb und schöpften das Papier. Im Anschluss wurde mit einem Nudelholz über das Sieb gerollt, um soviel Wasser wie möglich aus dem Papier zu holen. Das Sieb wurde umgedreht und dann mit einem Tuch solange drüber gestrichen, bis sich das Papier vom Sieb löste. Während das Papier trocknete erkundeten und erforschten wir gemeinsam die Gegend mit der Kamera. Welche interessanten und witzigen Objekte und Situationen entdecken wir? Es ging darum das Sehen zu schulen und den Blick für Interessante Motive zu schärfen.
Nach der Fotosafari am 1. Und 2. sichteten wir am 3. Tag die Bilder um sie für den nächsten Tag auszuwählen und mit einem Fotoprinter auszudrucken. Am 4. Tag wurden die restlichen Papiere gebügelt, damit die Blätter glatt wurden, um sie dann zu falten und zu Heften zu binden. Für die individuelle Gestaltung der Fotobücher nutzten die Teilnehmer*innen Glitzer, Sticker, buntes Tape uvm. Die ausgewählten Bilder wurden hierin eingeklebt und jede*r nahm sein persönliches und selbstgemachtes Fotobuch mit nach Hause.
Zielgruppe
Die Zielgruppe waren 9-14 jährige Jungen und Mädchen, die in der Flüchtlingsunterkunft Oberlöricker Straße leben. Das Kernalter lag zwischen 9 bis 11 Jahre. Die meisten Kinder waren Kurden und stammten aus dem Irak. Die Teilnehmer*innen waren sehr glücklich und zufrieden und würden gerne an mehr solcher Projekte teilnehmen. Zwei Kinder sprachen kein deutsch, trotzdem hat das Projekt gut funktioniert und die Teilnehmer*innen haben super mitgemacht. Ein großer Vorteil war, dass bei diesem Projekt die Sprache unwichtig war, um mitzumachen und Spaß zu haben.
Fazit
Das Projekt ist für uns aufgegangen, die Kinder waren hoch motiviert und mit Konzentration dabei und haben die neuen Eindrücke und Methoden wie ein trockener Schwamm aufgesaugt. Beim Fotografieren mussten wir sie manchmal stoppen, wenn sie z.B. vorrannten um einen Hund zu fotografieren. Die Kerngruppe war sehr zuverlässig und kam täglich zum Projekt, was uns sehr erfreute.
Uns ist wieder mal bewusst geworden wie wichtig diese Projekte, vor allen Dingen in den Unterkünften sind, wo das Leben auf begrenztem Raum wenig Entfaltungsmöglichkeiten für Kinder bietet. In kulturellen Projekten bekommen die Kinder einen anderen Input, der wichtig ist für ihre Weiterentwicklung.
Merle Forchmann & Melanie Rieken
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitender Referentinnen: Merle Forchmann & Melanie Rieken
Teilnehmerstruktur: 18 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren
Projektzeitraum: 10. bis 18 Juli 2019
Ort: Düsseldorf
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf e.V. statt.
Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein Westfalen.