Landesarbeitsgemeinschaft
Kunst und Medien NRW e.V.

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Kreativwerkstatt im Rehsiepen

Wuppertal

In der Kreativwerkstatt wurden in den letzten anderthalb Jahren Kunstwerke erschaffen, die weit über die Wände der Werkstatt hinausreichen. Kinder haben nicht nur kreativ mit Mosaiken, Farbe und anderen Materialien gearbeitet, sondern ein dauerhaftes Kunstwerk im öffentlichen Raum geschaffen.

Kreativwerkstatt im Rehsiepen - Mosaike und mehr

Mosaike und mehr

Das Mosaik-Projekt
Das großflächige Mosaik wurde in mehreren Werkstattnachmittagen sowie zwei intensiven Projekttagen in den Sommerferien erstellt. Von der ersten Idee bis zur letzten Fuge waren die Kinder aktiv an allen Schritten beteiligt:

Gestaltung und Planung: Die Kinder entwickelten eigenständig Motive, malten diese an die Wand und wählten passende Farben aus.
Handwerkliches Arbeiten: Sie lernten, das Mosaikmaterial zu zerkleinern, zu entgraten und entweder direkt an der Wand oder vorbereitend auf Netzen zu fixieren, bevor es angebracht wurde.
Detailarbeit: Jedes Motiv wurde von den Kindern selbst verfugt und mehrfach gesäubert, was Geduld und Präzision erforderte.
Gestaltung der Restfläche: Zum Abschluss wurde die verbleibende Wandfläche mit Farben kreativ gestaltet.

Das Ergebnis ist ein dauerhaftes Kunstwerk im öffentlichen Raum, das nicht nur die kreative Leistung der Kinder widerspiegelt, sondern auch ihren Gemeinschaftssinn und ihre Ausdauer sichtbar macht.

Aus Regentagen wachsen Ideen
Während es regnete und die Arbeit draußen nicht möglich war, verwandelte sich die Werkstatt in einen bunten Raum voller Ideen und handwerklicher Experimente. Besonders das Porzellangießen, eine Technik, die bereits im Vorjahr für Begeisterung sorgte, erfreute sich großer Beliebtheit. Mit ruhiger Hand bemalten die Kinder ihre selbstgegossenen Kunstwerke anschließend mit Acrylfarben – eine Übung, die nicht nur Feinmotorik und Geduld, sondern auch ihre künstlerische Ausdruckskraft stärkte.
Eine Stufe anspruchsvoller wurde es bei der Gestaltung filigraner Styroporformen. Die Kinder entwarfen zuerst eigene Muster und übertrugen diese mit erstaunlicher Präzision in plastische Objekte. 
Doch der absolute Höhepunkt der Regentage war zweifellos das Arbeiten mit Marmorierfarben. Nicht nur die Ergebnisse – in schillernden Farbkombinationen – ließen staunen, sondern auch die Kinder selbst waren am Ende Teil des Kunstwerks: Hände, T-Shirts und das ein oder andere Gesicht trugen bunte, unfreiwillige Akzente.
Abwechslung brachten kleinere Projekte wie Papiercollagen, detailreiche Mini-Mosaike und Acrylbilder.

Der gemeinsame Pausensnack
Ein fester Bestandteil jedes Werkstatttages war der gemeinsame Pausensnack. Hier wurde nicht nur Energie getankt, sondern auch Gemeinschaft gelebt. Die Kinder übernahmen Verantwortung, achteten eigenständig auf die Zeit und pflegten ein Ritual, das den Tag strukturierte.
Es gab jedoch auch die "kurzen Gäste: Kinder, die lediglich zur gemeinsamen Pause kamen und nach dem Essen wieder gingen. Trotz intensiver Bemühungen, sie stärker in die kreativen Angebote einzubinden, war es nicht immer möglich, sie langfristig zum Mitmachen zu motivieren. Dennoch war es ein wichtiges Anliegen, diese Kinder nicht abzuweisen, sondern ihnen das Gefühl zu geben, willkommen zu sein und einen sicheren Ort zu haben.

Die Werkstatt öffnet ihre Türen
Die letzten beiden Tage der Sommerferien verwandelten die Werkstatt in ein buntes Treiben, das für Kinder aus dem Stadtteil geöffnet wurde. Kreativstationen luden zum Bemalen von Pflanzkästen ein, die anschließend mit Erde und Kressesamen befüllt wurden – ein Kunstwerk, das im wahrsten Sinne des Wortes weiterwachsen kann.
Daneben wurden kleinere Mosaike gestaltet, Armbänder geflochten und Buttons individuell designt. Die Atmosphäre war entspannt und gleichzeitig geprägt von kreativem Tatendrang, während die Kinder begeistert und aktiv an den verschiedenen Stationen arbeiteten.

Die Kreativwerkstatt hat sich als Ort bewährt, an dem Kreativität, Gemeinschaft und Selbstwertgefühl wachsen können. Das Projekt konnte über anderthalb Jahre hinweg umgesetzt werden – eine Zeit, die sowohl die Wände der Werkstatt als auch die Kinder nachhaltig geprägt hat.

Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referentin: Ute Scholl-Halbach
Teilnehmendenstruktur: 29 Teilnehmende zwischen 6 und 14 Jahren
Projektzeitraum: 01.02. bis 09.07.2024
Ort: Wuppertal
Das Projekt fand in Kooperation mit der Freie ev. Gemeinde Wuppertal-Ronsdorf statt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das  Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

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