Dresscode
Textil- und Stilwerkstatt
Projektarbeit
Das Projekt startete am 2. April mit einem gemeinsamen Ausflug zur Second-Hand-Boutique Müller & Wüst, bei dem jede*r Teilnehmer*in ein Budget von 20 € hat, um sich Kleidungsstücke auszusuchen, die in der anschließenden Projektwoche für Transformationsprozesse genutzt werden sollten. Fragen wie: was trage ich, damit ich mich gut fühle? Welche Bedeutung hat Kleidung für mich? Kann ich durch das, was ich trage auch jemand anderes sein? wurden gemeinsam in der Gruppe besprochen. Begleitet wurden die TN durch die Kulturpädagogin Linda Beckmann, die Kostümbildnerin Dena Heydari sowie die Mitarbeiterinnen der Jugendeinrichtungen.
Nicht allen fiel die selbstständige Auswahl leicht: Nach zwei Jahren Corona war es für einige der Teilnehmenden tatsächlich das erste Mal, dass sie ohne ihre Eltern Kleidung für sich kaufen sollten.
In der Projektwoche in den Osterferien lernten die TN die alte Handwerkskunst des Nähens kennen, um kreativ ihre individuellen Ideen umzusetzen. Dabei wurde den TN verschiedene Möglichkeiten mit Textilien umzugehen nähergebracht. Es kann skizziert, geschnitten, genäht, gestickt, geknotet, appliziert, bedruckt, bemalt, besprüht, geklebt oder gefärbt werden. (Fein-)Motorische Fertigkeiten werden durch Handnähen, das Nähen an der Nähmaschine und weitere Techniken wie Sticken oder Knoten gefördert.
Die TN waren ehrgeizig und motiviert ihre Vorstellungen umzusetzen. Aus T-Shirts wurden Tops, zwei Blusen wurden zu zwei upcyclten Blusen.
Es wurden hin und wieder Themen wie Vorteile und Nachteile von Secondhandstores aufgegriffen. Dabei stellen sich viele Vorteile heraus. Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden dadurch thematisiert und von TN zu TN geklärt. Die TN erwähnen die Konsequenzen der Massenproduktion. Themen wie Import, Export, CO² - Ausstoß, Produktion unter schlimmen Umständen, schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung der Erde durch Monokultur, Wasserknappheit, Umweltbelastung werden angesprochen. Weitere Ideen der TN waren, Kleidung unter Freunden auszutauschen, Fair-Trade-Kleidung zu kaufen, minimalistisch zu kaufen, gut verarbeitete Kleidung zu kaufen und Kleidung nicht direkt wegzuschmeißen - sondern zu reparieren.
Für den letzten Projekttag wurde die Fotografin Sabitha Saul eingeladen, um mit den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben ihre Werke und sich selbst in Szene zu setzen. Jedes Werk wurde einzeln fotografiert und vorgestellt. Wer mochte, konnte im geschützten Rahmen mit ihrer Kreation posieren.
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referentinnen: Linda Beckmann & Dena Heydari
Pädagogische Begleitung: Selin Kaya-Kocak
Fotografin: Sabitha Saul
Teilnehmer*innenstruktur: 11 Mädchen* zwischen 9 und 17 Jahren
Projektzeitraum: 2. bis 18. April 2022
Ort: 59439 Holzwickede
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Treffpunkt Villa in Holzwickede und dem Treffpunkt Windmühle in Fröndenberg statt.
Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein Westfalen.