Der magische Wald
Trickfilmwerkstatt
Synopsis des Films: In dem Kurzfilm "Der magische Wald" schrumpft die Eule Uhu plötzlich und rutscht in den Baum hinein. Uhu ist nun im magischen Wald. Dort gibt es ein Tierhotel, in dem viele Insekten arbeiten. Außerdem ist die kleine Spinne Fridolin verschwunden. Drei kleine Insektenkinder glauben, dass der Insektenkiller ihren Freund fressen will. Sie machen sich auf die Suche. Welche Abenteuer sie dabei erleben, erfahren die Zuschauer*innen im Kurzfilm des Trickfilmprojekts "Der magische Wald".
Making of: Die Sommerferienwoche konnte bei gutem Wetter auf dem wunderbaren Gelände von Finkens Garten stattfinden: ein grosser Teil der Bastelarbeiten zum Herstellen der Darsteller, der Kulissenbau und fast alle Dreharbeiten wurden draußen durchgeführt. Der Musik- und Vertonungsraum wurde im Bienenhaus des Imkervereins eingerichtet, das Haus liegt etwas abseits und hat genügend Ruhe, um dort entsprechende Ton- und Musikaufnahmen herstellen zu können. Und der Filmpräsentationsraum zum täglichen Filme-Sichten wurde im grossen Gruppenraum der Packhalle eingerichtet.
Der erste Tag begann mit einem Brainstorming („Wir machen einen Gehirnsturm dazu.“) zu unserem Thema: „Insekten nebenan - Unbekannte Welten?“ Was stellt Ihr Euch darunter vor, welche Idee habt Ihr spontan dazu?
Neben dem Aufzählen der unterschiedlichsten Orte, an denen besondere Insekten leben können, kamen neben ausgedachten Fähigkeiten auch einige verrückte „Realgeschichten“ dazu, die die Kinder als Wissensfundus über ganz besondere Insekten mitgebracht haben.
Nach der ersten Ideensammlung wurde mit der Herstellung der Darsteller begonnen. Die Vorgabe bestand in der getroffenen Auswahl der zur Verfügung gestellten Materialien: der größte Teil waren Naturprodukte (zB.: selbstgefertigte Bienenwachs-Jutefäden zum Verbinden einzelner Bauteile, Bambus in verschiedensten Dickegraden, als Konstuktionsholz und auch zum Biegen feiner Bauteile, Holz, Draht, Jute, recycelte Stoffreste, KEIN Heißkleber – das stellt die kleinen Baumeister vor ganz andere statische Baufragen, als wenn die verschiedensten Materialien mit Heißkleber auf Stoß verbunden werden können....) oder recycelte Materialien (u.a.: Reste von Kirchenkerzen als Wachbaustoff zum Giessen der Figurenköpfe in den von den Kindern hergestellten Tongussformen).
Der Tagesablauf blieb bei den folgenden vier Tagen gleich:
Wir starten morgens mit einer Rnde im Filmpräsentationsram, dort schauen wir die bis zu diesem Zeitpunkt gedrehten Filmepisoden an. Die entstehenden Filmteile werden diskutiert, und zwar sowohl inhaltlich (ist alles zu verstehen, wenn NEIN: Warum? Was könnten wir verändern? Wird überhaupt das vermittelt, was die Filmemacher zeigen wollten? etc.) als auch technisch (gut Belichtet? Scharf, unscharf? Ist die Animation gelungen? Warum ist sie gut oder nicht gut? Was könnte anders gemacht werden? etc.). Das sind meist recht lange Diskussionen, an denen sich die meisten engagiert beteiligen, die anderen versuchen wir auch mit direkter Ansprache dazu zu bringen. Die Kinder haben sehr klare Vorstellungen davon, was für sie funktioniert und was nicht. Sobald sie merken, dass sie tatsächlich „ihre“ Filme machen, und wir Künstler*innen im besten Falle versuchen sie dabei zu begleiten und unser Know-How einzubringen, dann kommt meist schnell viel eigenes Engagement zu Tage.
Alle Teilnehmer*innen haben im Laufe der Woche einen Tag mit der Musikerin verbracht und für Ihre Filmepisoden Filmmusik komponiert, getextet, eingesungen, Geräusche aufgenommen, Geräusche gesucht und gefunden etc. Eigene Musikinstrumente konnten mitgebracht werden, die dann auch alle eingesetzt wurden. Aber genauso gab es Filmvertonungen ausschließlich mit Geräuschen, a capella Gesang etc.
Die Beschäftigung mit dem Filmton war für viele Teilnehmer*innen ein ganz besonderes Erlebnis – zu begreifen, wie Filmgefühle „produziert“ werden können – gelenkt und bestimmt werden können – ist immer wieder überraschend in der Wirkung und spannend. Und das alles selber gemacht werden kann, ohne auf schon fertige Sounds aus dem Netz zurückgreifen zu müssen. Klänge erfinden, überprüfen, ob sie zum Film passen oder nicht.
Am letzten Tag gab es die Welturaufführung des erstellten Filmes „Der magische Wald“. Nach demokratisch durchgeführten Wahlen zur Abstimmung über den Titel des Filmes, konnte am letzten Tag die Titelanimation (Legetrick mit gezeichneten Figuren und Buchstaben) und der Abspann (zauberhafte Pixilation mit allen Teilnehmer*innen und Mitarbeiter*innen in einem riesigen Plastiksack) gemacht werden – wie immer auf den letzten Drücker..
Bericht Kyne Uhlig
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referent*innen: Kyne Uhlig & Nikolaus Hillebrand (niky-filme Trickfilmwerkstatt Köln)
Team: Franzis Lating, Anna Mahendra, Lynn Buschmann,
Teilnehmer*innenstruktur: 20 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 15 Jahren
Projektzeitraum: 1. bis 5. August 2022
Ort: Köln Rodenkirchen
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendzentrum Meschenich, dem Kölner Imkerverein e.V. und mit freundlicher Unterstützung von Finkens Garten und dem Kolping Bildungswerk Köln statt.
Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie,Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein Westfalen.