Deine Schuld
Depression – ein schweres Thema, das aber viele Jugendliche heute betrifft. Gerade für junge Menschen ist das Gefühl von Isolation oder innerem Druck oft eine unsichtbare Last, die sie bewegt und begleitet. Die Teilnehmenden dieses Projekts wollten dem etwas entgegensetzen, das Thema auf ihre eigene Weise ausdrücken und mit anderen teilen. So entstand die Idee, Depression filmisch zu bearbeiten. Der Wunsch, sich künstlerisch mit der eigenen Gefühlswelt auseinanderzusetzen, kam also direkt von den Jugendlichen selbst – und so nahm das Filmprojekt seinen Anfang.
Die Entstehung: Von der Idee zum Drehbuch
Für die meisten der Jugendlichen war es bereits das zweite Filmprojekt, bei dem sie sich engagierten, für einige war es der erste Kontakt mit Theater und Film. Seit Oktober 2023 traf sich die Gruppe wöchentlich, um die Grundidee und ihre Charaktere zu entwickeln. Dabei brachte sich jede*r ein, denn es galt: Alle sind beteiligt, nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera.
Es war ein Prozess voller Ideen und kreativer Köpfe. Bis zur Sommerferienzeit war die grobe Struktur des Films klar, und schließlich entstand in den Ferien das Drehbuch. Der Startschuss für die Dreharbeiten fiel im August. Von da an hieß es: Film ab!
Die Dreharbeiten: Konzentration, Teamgeist und jede Menge Einsatz
Die Drehtage forderten einiges an Konzentration. Die Jugendlichen mussten stets die gesamte Handlung im Blick haben und sich bewusst mit der Entwicklung ihrer Figuren auseinandersetzen. Dabei zeigten sie große Disziplin und Engagement, auch wenn es hieß, vor der Kamera verschiedene und auch herausfordernde Facetten ihres Charakters zu verkörpern.
Die intensive szenische Arbeit und die Anforderungen des Drehplans verbanden die Gruppe eng miteinander und stärkten ihre Verbindung zum Projekt. Das Teamgefühl und die gemeinsame Verantwortung für das Projekt wuchsen dabei spürbar.
Der große Moment: Premiere im Capitol-Cinema-Center
Nach so viel Arbeit kam schließlich der Höhepunkt: die Premiere im Capitol-Cinema-Center in Werne! Für alle Beteiligten war es ein besonderer Moment, den fertigen Film auf der großen Leinwand zu sehen und das positive Feedback des Publikums zu erleben. Die Jugendlichen wurden für ihren Einsatz gefeiert und konnten zeigen, was sie auf die Beine gestellt hatten. Besonders für diejenigen, die schon beim letzten Filmprojekt dabei waren, war die persönliche Entwicklung spürbar – und genau das kam auch im Publikum an. Der Film überzeugte und überraschte mit seiner Ehrlichkeit und Tiefe.
Resonanz und Fortsetzung: Wie es weitergeht
In Werne ist der Film ein echter „Blockbuster“ geworden – ein Projekt, das die Stadt bewegt. Deshalb sind zusammen mit den örtlichen Schulen (zwei Gymnasien und eine Sekundarschule) Projekttage geplant, bei denen der Film gezeigt und mit den Jugendlichen über Depression, Mobbing und Ausgrenzung gesprochen wird.
Das Filmprojekt hat uns allen gezeigt, wie viel kreative Kraft in den Jugendlichen steckt. Ein Thema wie Depression in einem eigenen Film umzusetzen, erfordert Mut und Feingefühl – und beides haben die jungen Filmemacher*innen mit ihrem Werk bewiesen. Wir freuen uns auf die nächste Runde und sind gespannt, wohin uns die Reise im nächsten Jahr führen wird!
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referent*innen: Michael Reckmann, Sebastian Johannfunke, Giuliana Barthel
Teilnehmendenstruktur: 18 Teilnehmende zwischen 12 und 22 Jahren
Projektzeitraum: Workshop 05.-18.08.2024 // Premiere 26.09.2024
Ort: Werne
Das Projekt fand in Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde Werne statt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.