Den emotionalen Kern des Projekts bildete ein Interview, das Workshopleiter Max Laux mit dem jungen Volodymyr führte, der seine Flucht aus der Ukraine schilderte. Behutsam wurde dieses zunächst in einem geschützten Rahmen aufgezeichnet und erst nach Einwilligung des Jugendlichen mit der Gruppe geteilt.
Was folgte, war der Prozess gemeinschaftlicher Filmarbeit: Die Teilnehmenden diskutierten, wie sie die gehörten Erfahrungen angemessen in Szenen umsetzen könnten. Sie entwickelten ein Drehbuch, wählten passende Drehorte aus, besprachen Licht- und Tonstimmungen und verteilten die Rollen. Dabei setzten sie sich mit grundlegenden filmischen Fragen auseinander: Wie kann ein Film berühren? Wie korrespondieren Form und Inhalt? Welche Stilmittel eignen sich für die Umsetzung? Moderne Technik kam dabei zum Einsatz – nicht in Form von KI, aber mittels einer Drohne für besondere Aufnahmen.
Das Projekt entwickelte sich zu einem intensiven Bildungsprozess, der weit über die reine Filmproduktion hinausging. In den gemeinsamen Pausen und beim Mittagessen wurde das Thema Flucht immer wieder aufgegriffen und diskutiert. Dabei gelang es den beiden Kursleitern, eine Balance zu finden: Sie schufen einen Raum, in dem die Jugendlichen ihre Gefühle ausdrücken konnten, ohne dass die Situation emotional überfordernd wurde.
Besonders wertvoll war die Beziehung, die sich zwischen den Teilnehmenden und den Kursleitenden entwickelte. Sie basierte auf einer gelungenen Mischung aus pragmatischer Herangehensweise an die Filmproduktion und einem sensiblen Umgang mit den emotionalen Inhalten.
Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referenten: Maximilian Laux, Felix Müller
Teilnehmendenstruktur: 7 Kinder zwischen 11 und 16 Jahren
Projektzeitraum: 21. – 25. Oktober 2024
Ort: Paderborn
Das Projekt fand in Kooperation mit dem MultiCult Jugendkulturzentrum statt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.