Landesarbeitsgemeinschaft
Kunst und Medien NRW e.V.

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Bunte Perspektiven

Herne

Wie sieht die Welt aus, wenn man sie durch ein Kaleidoskop betrachtet? Ein fünftägiger Workshop führte die Teilnehmenden von der Kaleidoskop-Bastelwerkstatt über Parks und Zechen bis hin zu einer bunten Abschlussausstellung. Entstanden sind nicht nur kreative Kunstwerke, sondern auch unvergessliche Momente und viele neue Perspektiven.

Bunte Perspektiven - Kinder gestalten ihre Sicht auf die Welt

Kinder gestalten ihre Sicht auf die Welt

Tag 1
Zu Beginn wurden ein Kaleidoskop sowie die Kameras vorgestellt und deren Funktionen erklärt. Die Kinder konnten anschließend die Kameras frei auszuprobieren und damit zu fotografieren – zum Beispiel den Entstehungsprozess der Kaleidoskope zu dokumentieren.
Nach der Einführung unternahmen wir einen kleinen Spaziergang in den nahegelegenen Park. Dabei entdeckten wir gemeinsam die Umgebung und hielten besondere Momente mit den Kameras fest. Auch das gegenseitige Fotografieren sorgte für viel Freude.
Am Nachmittag starteten die Kinder mit dem Bau ihrer eigenen Kaleidoskope. Alle benötigten Materialien waren bereitgelegt und konnten nach Belieben verwendet werden. Die Kinder hatten viel Freiraum, kreativ zu werden und ihre eigenen Ideen umzusetzen.
Zum Ende des Tages fand eine kurze Abschlussrunde statt. Die Kinder gaben Feedback zum Erlebten und erhielten einen Ausblick auf die Aktivitäten des nächsten Tages.

Tag 2
Der Tag begann mit einer gemeinsamen Begrüßungsrunde, in der der Ablauf des Tages besprochen wurde.
Anschließend setzten die Kinder den Bau ihrer Kaleidoskope fort und hatten erneut die Möglichkeit, die Kameras frei einzusetzen. Zum ersten Mal konnten Film- und Fotoaufnahmen durch die fertiggestellten Kaleidoskope gemacht werden – die Kinder waren sehr überrascht und begeistert von den Ergebnissen, die sie live und auch in den kleinen Kamerabildschirmen sehen konnten.

Nach der konzentrierten Arbeit begaben wir uns auf einen Erkundungsspaziergang zu einem nahegelegenen Park. Dieses Mal hatten die Kinder ihre Kaleidoskope dabei, durch die sie die Umgebung, Gegenstände und sich gegenseitig betrachten und fotografieren konnten. Ein besonderes Highlight war der Spielplatz, auf dem sich die Kinder eine halbe Stunde lang austoben konnten. Nach der intensiven Beschäftigung mit den Projekten war das genau das Richtige, um ihren Bewegungsdrang auszuleben und neue Energie zu tanken.

Zum Abschluss durfte jedes Kind mit einer Sofortbildkamera ein eigenes Foto machen und das Bild direkt mit nach Hause nehmen. Dieser Moment kam besonders gut an, denn eigentlich wollten die Kinder schon ihre Kaleidoskope mitnehmen. Da wir diese jedoch noch für die kommenden Projekttage benötigten, war das Foto ein schöner Ausgleich.

Tag 3
Gemeinsame Ankunftsrunde, Besprechung des Tages. Gemeinsames Anschauen und Besprechen der bisher entstandenen Bilder und Filme.
Dann machten wir uns sofort mit dem Bus auf den Weg zur Zeche Hannover. Von der Bushaltestelle mussten wir noch ein gutes Stück über einen Waldweg laufen – Das war für alle Kinder ein großes Abenteuer – unterwegs wurden Materialien aufgesammelt. Die später durch die Kaleidoskope betrachtet und fotografiert werden konnten.
In der Zeche haben wir eine Führung bekommen und die Kinder konnten währenddessen fotografieren und filmen, was sie auch fleißig taten. Nach der Führung durften sie auf dem „Zechenspielplatz“, der wie eine echte Zeche in Miniatur aufgebaut ist, spielen und konnten dort anwenden, was sie in der Führung über die Arbeit im Bergwerk gelernt hatten- Alle waren begeistert.

Tag4
Am vierten Tag gab es Veränderungen im Team: Eine neue pädagogische Begleitung, Maren Eckhart, übernahm die Betreuung der Gruppe (nachdem Isabelle Gloede an den ersten drei Tagen dabei war). Außerdem besuchte uns eine Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums, die das Projekt kennenlernen und Fotos für die Öffentlichkeitsarbeit machen wollte.

Der Tag begann mit einer gemeinsamen Begrüßungsrunde, in der wir den Ablauf des Tages besprachen. Anschließend schauten und besprachen wir die am Vortag entstandenen Fotos.
Danach wurde der Bau der Kaleidoskope fortgesetzt. Einige neu hinzugekommene Kinder begannen mit ihrem ersten Kaleidoskop, während andere ein zweites bastelten oder mit den Spiegeln experimentierten. Parallel dazu hatten die Kinder weiterhin die Möglichkeit, Kameras frei einzusetzen und durch die Kaleidoskope zu fotografieren und zu filmen. Kinder, die besonders viel Spaß am Basteln hatten, nutzen die bereitgestellten Perlen, um kleine Ketten oder Armbänder zu fädeln.

Am späten Vormittag brachen wir mit dem Bus in die Innenstadt auf – ausgestattet mit Kameras und einigen Kaleidoskopen. Dort führten wir eine Stadtrallye durch, bei der die Kinder verschiedene Aufgaben lösen mussten: Sie suchten nach Inschriften an Hauswänden und Statuen, schätzten die Länge der Fußgängerzone und erkundeten die farbenfrohe Fensterfront im Bahnhof. In der Fußgängerzone stieß Fleur Vogel zu uns und begleitete die Gruppe ein Stück des Weges.
Anders als an den vorigen Tagen aßen wir dieses Mal nicht in der OGS, sondern machten eine gemeinsame Pause in der Innenstadt und aßen gemeinsam Pommes.
Leider war die Gruppe an diesem Tag sehr unruhig. Rückblickend könnte dies an den vielen neuen Gesichtern liegen. Beim nächsten Mal würde ich darauf achten, nur eine neue Person pro Tag einzuladen und auf eine konstante pädagogische Bezugsperson während des gesamten Projekts zu setzen.

Nach dem Ausflug kehrten wir zum Projektort zurück. Den Tag beendeten wir mit einer kurzen Abschlussrunde, in der die Kinder Feedback geben konnten. Außerdem besprachen wir den Ausblick auf die Aktivitäten des nächsten Tages.

Tag 5
Der Tag begann mit einer gemeinsamen Ankunftsrunde und der Besprechung des Tagesablaufs. Zunächst schauten und besprachen wir zusammen die Bilder und Filme, die am Vortag entstanden waren.
Da einige Kinder am Vortag sehr unruhig waren, Schwierigkeiten hatten, sich in die Gruppe einzufinden und wichtige Verhaltensregeln (wie an der Straße nicht zu rennen, in der Nähe der Gruppe zu bleiben oder aufmerksam beim Überqueren der Straße zu sein) einzuhalten, hatte ich mit diesen Kindern am Nachmittag zuvor gemeinsam spezielle Regeln ausgearbeitet. Diese wurden jetzt miteinander wiederholt, und die Kinder erinnerten sich gut daran. Sie waren zuversichtlich, dass der Tag damit besser verlaufen würde – eine Zuversicht, die sich später bestätigte.

Anschließend brachen wir zu einem neuen Ausflug auf, der uns zur Auferstehungskirche in Wanne-Eickel führte. Dort wurden wir von Pfarrer Hans-Paul Ullrich empfangen, der exklusiv für uns den Kirchturm öffnete. Die Kinder hatten die Gelegenheit, den Turm zu besteigen und Herne von oben zu betrachten – ein echtes Highlight. Die Kameras waren natürlich dabei und wurden eifrig genutzt.
Nach dem Aufstieg zeigte uns der Pfarrer auch die Kirche von innen. Besonders die Orgel und das kunstvoll gestaltete Taufbecken faszinierten die Kinder. Pfarrer Ullrich war sehr freundlich und hatte sichtlich Freude daran, uns diese kleine, private Führung zu geben und alle Fragen zu beantworten.

Nach dem Ausflug kehrten wir zur OGS zurück. Da noch Filme für die Sofortbildkameras übrig waren, konnten die Kinder weitere Fotos machen. Andere nutzten die Gelegenheit, um letzte Aufnahmen durch ihre Kaleidoskope zu erstellen.
Der Tag verlief sehr entspannt, und auch die Kinder, für die zusätzliche Regeln eingeführt worden waren, konnten sich gut an diese halten, waren präsent und hatten sichtlich Freude an den Aktionen. Sie erwähnten später, dass sie die Regeln (die sie zum Teil selbst vorgeschlagen hatten) hilfreich fanden, was sie stolz machte.

Am Nachmittag sichteten wir gemeinsam eine von mir vorab getroffene Auswahl an Fotos aus dem gesamten Workshop. Die Kinder konnten darüber abstimmen, welche Bilder sie in der Ausstellung sehen wollten. Dabei waren sie sich in den meisten Fällen schnell einig, sodass wir leicht eine gemeinsame Auswahl treffen konnten.
Zum Abschluss hielten wir eine Feedbackrunde ab, in der die Kinder den gesamten Workshop bewerten konnten. Das Feedback war durchweg positiv: Alle Kinder fanden den Workshop großartig und würden gerne alles genauso noch einmal machen. Ein Kind äußerte zusätzlich den Wunsch, beim nächsten Workshop einen Ausflug ins Schwimmbad zu unternehmen – eine Anregung, die viel Heiterkeit, aber auch Zustimmung auslöste.

Abschlusspräsentation
Die Ausstellung im Stadtteilzentrum H2Ö
Die Ausstellung fand Mitte Dezember im Stadtteilzentrum H2Ö statt – ein bewusst gewählter Ort: Das H2Ö bietet nicht nur einen schönen, niedrigschwelligen öffentlichen Raum, sondern auch genügend Platz für die Kinder, um zu spielen und sich zu bewegen. Während der Vorbereitungen und der Eröffnung konnten die Kinder herumtoben, ohne jemanden zu stören, was für eine entspannte Atmosphäre sorgte.

Gemeinsam laminierten wir die ausgedruckten Fotos, die anschließend mit Wäscheklammern an, durch die Räume gespannte Seile, gehängt wurden. Durch die Laminierung werden die Bilder zu haptischen Gegenständen und können von Kinderhänden „gebraucht und bespielt“ werden, ohne kaputt zu gehen und die Kinder duften sie am Ende mit nach Hause nehmen.
Die großformatigen Bilder rahmten wir in große Bilderrahmen ein. Diese Rahmen schmücken nun für einige Wochen einen langen Flur im H2Ö, wo sie von den Besucher*innen angeschaut werden können.

Im Rahmen der Abschlusspräsentation gab es auch ein kleines Buffet mit verschiedenen Leckereien.  Die Veranstaltung bot den Eltern, Freund*innen und Verwandten der Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Als krönender Abschluss erfolgte eine kurze Vorstellung des Projekts sowie die Vorführung der entstandenen Filme auf der großen Leinwand.

Projektleitung, Kooperation & Förderung
Leitende Referentin: Daša Geiger
Pädagogische Betreuung: Isabella Gloede, Maren Eckert
Teilnehmendenstruktur: 11 Kinder zwischen 6 und 11 Jahren
Projektzeitraum: Workshop 14.-18.10. 2024  // Abschlusspräsentation 02.12.2024
Ort: Herne
Das Projekt fand in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Herne und der OGS der Freiherr-von-Stein Grundschule Herne statt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das  Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.

Bunte Perspektiven - Der Film

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